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Fasnacht mal verkehrt

Ulm Närrischer ging es nicht mehr am Mittwochabend im Söflinger Bräustüble, wo die Narrenzunft Ulm inzwischen jährlich ihre Häs abstaubt. Denn bevor der bekannte Schlachtruf „Zong raus!“ erschallte, gab es „Fasnacht verkehrt“. Ein Elferrat besetzte die Bühne, und Zunftmeister Christian Ingrisch betrat mit einer Narrenkappe die Bühne.


„Ritzamboh“ hieß es plötzlich, ganz wie in Mainz, und „Ulm Helau“. Und dann stürmten das Prinzenpaar der Pfuhler Seejockel mit Prinz Samir I. und Prinzessin Nathalie I. die Bühne, gefolgt von den Tanzmariechen, die ihre hübschen Beine gleich zwei Mal schwingen durften, denn ohne Zugabe ging der Auftritt zum James-Bond-Thema nicht über die Bühne.

Erst nach der Ehrung von mehr als einem Dutzend Mitglieder, die der Narrenzunft schon zehn Jahre die Treue halten, wurde es mit der Taufe der neuen Mitglieder und dem Häsabstauben richtig schwäbisch-alemannisch närrisch. Dazu gehörte auch die Laufbandausgabe, ohne die es für die Narren keine Auftritte auf den Straßen und in den Gassen in den nächsten Wochen bis zum 8. März geben wird.

Nach der neuesten Zählung hat die Narrenzunft mit ihren sechs Zunft- und Maskengruppen 409 Mitglieder, wovon 316 aktiv sind. Darunter sind auch 104 Jugendliche unter 18 Jahren, was nicht um die Zukunft der Zunft bangen lässt.

Die Zunftgruppe Gauge Ma setzte am Donnerstagabend noch einen drauf, als sie im Söflinger Klosterhof ihre neuen Mitglieder ihre Zunft- und Maskengruppe in der kalten Blau taufte. Eine bessere Abhärtung für die lange fünfte Jahreszeit - so dachten sich die Maschkerer wohl - kann es nicht geben. (boz)